BORROMINI – DER GESANG DER SERAPHIM

Francesco Borromini (1599-1667), einer der einflussreichsten Architekten des Barock, war ein Meister der Innovation. Mit seiner Vorliebe für dynamische Formen, kühn geschwungene Fassaden und geistreiche Grundrisse schuf er Werke, die bis heute faszinieren. Doch der kreative Eifer des Baumeisters wurde von seinen inneren Dämonen und äußeren Konflikten überschattet. Insbesondere seine Rivalität mit Bernini, einem weiteren Titanen der barocken Kunst, prägte Borrominis Leben und Schaffen. Die Spannungen zwischen den beiden Genies waren mehr als ein Wettstreit um Aufträge – sie spiegelten einen grundsätzlichen Gegensatz in Stil und Charakter wider. Berninis kompromissloser Perfektionismus stand im Kontrast zu der leichten Eleganz des Weltmanns, was die Rivalen nicht nur zu künstlerischen Meisterleisungen anspornte, sondern auch zu einer menschlichen Tragödie führte. Der „Gesang der Engel“ gestaltet diese Spannung und schließt damit das ‚Engelsprojekt‘ ab.

In einer Verbindung von Erzählung, darstellendem Spiel, Filmprojektionen und Musik setzt sich der erfolgreiche Bernini noch einmal mit seinem toten Rivalen auseinander – ein bewegendes „Totengespräch“ des Überlebenden. Dieser Theaterabend nutzt diese Auseinandersetzung, um eine zeitlose Frage zu stellen: Was bewirkt Kunst in uns? Was sind ihre heilenden und zerstörerischen Kräfte? Im tödlichen Konflikt der beiden Rivalen von Rom sieht sich der Zuschauende am Ende aber mit seinen eigenen Widersprüchen, Zweifeln und Sehnsüchten konfrontiert.

Aufführungen:

Samstag
22. März 2025
18.00 Uhr

Sonntag
23. März 2025
18.00 Uhr

Gewölbekeller, Schloss Neuenbürg
Eintritt frei! Spenden willkommen.

Warme Kleidung empfohlen.

Platzreservierungen nehmen wir per E-Mail an tickets@theater-im-schloss.de entgegen.

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